Extrakte:
Herr Schumacher, Sie leiten die 200 Kopf starke internationale Arbeitsgruppe, die nach Inbetriebnahme des LHC die Suche nach dem Higgs-Boson bestreitet. Wie kann man sich diese Suche vorstellen?
Schumacher:
: Das Higgs-Boson ist die Nadel im Heuhaufen der ATLAS-Daten. Für jedes produzierte Higgs-Boson werden 100.000.000.000 für uns – die Higgs-Jäger – uninteressante Kollisionen stattfinden. Ziel ist es, leistungsstarke und stabile Selektionsalgorithmen zu entwickeln, die das obige Signal-zu-Untergrund-Verhältnis auf ein Niveau von etwa eins zu eins anreichern. Zurzeit basieren unsere Studien noch auf Simulationen. Da wir völliges ‚Neuland’ mit dem LHC betreten, ist es wichtig, Methoden zu entwickeln, wie wir den Untergrund aus Daten selbst bestimmen können und wie die Simulation validiert werden kann.

Etwa 200 Leute arbeiten derzeitig in der Higgs-Arbeitsgruppe. In monatlichen Treffen am CERN und intermediären Telefonkonferenzen werden die neuesten Ergebnisse verglichen und diskutiert, und die Strategie für die nächsten Monate wird vereinbart.
Für das Gelingen der Higgs-Suche sind allerdings alle etwa 2000 Kollegen bei ATLAS wichtig: sowohl diejenigen, die den Detektor gebaut haben und bald in Betrieb nehmen, die Leute, die die aufwändige Software geschrieben haben und nun optimieren, als auch schließlich die Higgs-Arbeitsgruppe.
Extrakte:
Warum baut man mit 2.000 Wissenschaftlern in zwanzigjähriger Kleinarbeit eine gigantische Maschine, nur um ein Teilchen zu finden?