Um Zellen in vitro zu erhalten und wachsen zu lassen, braucht es Nährmedien mit wachstumsfördernden Eigenschaften. Der Bedarf steigt rasant, vor allem am umstrittenen Bestandteil Fetales Kälberserum. Doch Forschende arbeiten bereits an Ersatz.
Zellkulturen finden in der Zell- und Molekularbiologie in verschiedensten Anwendungen Einsatz. Etwa bei der Erforschung der zellulären Physiologie und Biochemie, der Entwicklung und Herstellung von Impfstoffen, Pharmazeutika, therapeutischen Proteinen und Antikörpern sowie bei der Entwicklung neuartiger Therapien wie der Stammzelltherapie.

Steigender Bedarf
Nährmedien durchziehen den gesamten Forschungsprozess hin zu Therapien und Anwendungen: Von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung, beispielsweise bei Krebstherapien oder Geweberekonstruktionen. Auch in der Forschung rund um künstliches Fleisch aus Bioreaktoren sind Nährmedien essenziell.
Welche Relevanz Nährmedien auch zukünftig haben, spiegelt der wachsende Biotechmarkt wider. Laut Schätzungen der Unternehmensberatung Roland Berger wächst der Bedarf im Zeitraum von 2020 bis 2025 um jährlich 33 Prozent an. Auch das Marktforschungsunternehmen Research Nester kommt zu ähnlichen Prognosen: Von einem Gesamtmarkt von 34 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 wird das Umsatzvolumen demnach bis Ende 2029 auf 167 Milliarden US-Dollar steigen. Der Löwenanteil daran soll auf Zelltherapien entfallen.