Während VR- und AR-Technologien bisher vor allem im Rahmen von Spielen genutzt werden, gehen ihre Anwendungsmöglichkeiten weit darüber hinaus. Erste Studien demonstrieren, dass die virtuelle Realität beispielsweise in der Medizin, aber auch in der Psychologie und in sozialen Fragen wertvolle Dienste leisten kann.

VR gegen Übergewicht und PTSD
Ein Beispiel: Ein Avatar kann Übergewichtigen dabei helfen, eine Diät durchzuhalten und an Gewicht zu verlieren. So zeigen Studien, dass beispielsweise der Anblick eines dicklichen Avatars auf dem Laufband Menschen eher dazu motiviert, selbst den für das Abnehmen wichtigen Sport zu treiben. Auch der Anblick des persönlichen Avatars bei gesunder Ernährung oder dem kalorienbewussten Einkaufen zeigte positive Ergebnisse.
Eher um die mentale Gesundheit geht es dagegen einem Team um Albert Rizzo von der University of Southern California. Sie haben eine VR-Anwendung entwickelt, die Soldaten nach einem Kriegseinsatz gegen Posttraumatische Belastungsstörungen (PTSD) helfen soll. Die Patienten durchleben dabei eine Reihe von virtuellen Szenarien, die auf Schilderungen des realen Kriegsumfelds beispielsweise in Afghanistan beruhen.
Die multisensorische und immersive Auseinandersetzung mit den potenziell traumaverursachenden Situationen trägt dazu bei, dass die Soldaten ihre Erfahrungen verarbeiten. Ein Test ergab, dass 80 Prozent der Patienten nach der VR-Therapie weniger unter Angst und Depressionen litten und dass auch ihre für PTSD typischen Flashbacks zurückgingen.