Kängurus waren früher über weite Teile Australiens flächendeckend verbreitet. Auch heute noch ist die Population der Roten Riesenkängurus sehr groß. Das liegt daran, dass sie im Land "Down Under" die Nische der grasenden Weidetiere einnehmen, die sonst in Australien nicht besetzt ist. Zudem haben sie keine ernsthaften natürlichen Feinde. Die einzige wirklich gefährliche Bedrohung sind der Mensch und seine Autos.
Bedrohung durch den Menschen
Um der starken Ausbreitung des Roten Riesenkängurus Einhalt zu gebieten, wurden sie irgendwann zum Abschuß freigegeben. Bei den australischen Farmern sind sie nicht gerade beliebt, fressen sie ihren Schafen doch die Nahrung weg. Da sie zudem auch gute Fell- und Fleischlieferanten sind, werden heute jährlich unzählige Kängurus getötet. Leider gibt es auch immer mehr Großstadtcowboys, die die Tiere einfach nur zum Spaß "abknallen". Dabei wird den Kängurus ihre geringe Intelligenz zum Verhängnis, da sie sich bei Dunkelheit einfach blenden lassen und dann stehenbleiben. Wie bei allen Beuteltieren ist auch bei ihnen das Gehirn nicht sonderlich stark ausgeprägt.
Obwohl man sich um den Bestand des Roten Riesenkängurus keine Sorgen machen muss, wurden bereits vier andere Känguruarten ausgerottet und weitere zehn kleinere Arten sind vom Aussterben bedroht. Sie sind vor allem durch die Veränderung der Vegetation sowie durch Raubtiere gefährdet. Gegenwärtig schätzt man den Bestand an Kängurus insgesamt auf 20 Millionen Tiere, denen 19 Millionen Menschen gegenüberstehen.
Auch in Deutschland gab es vorübergehend Kängurus. Hierbei handelte es sich um die zu den Wallabys gehörenden Bennetts Kängurus, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts ausgesetzt wurden. Das mitteleuropäische Klima machte ihnen nichts aus, und da die Jungen im Beutel aufgezogen werden, trotzten sie auch den niedrigen Temperaturen im Winter. Diese freilebenden Populationen vermehrten sich sogar, wurden aber einige Zeit später wieder restlos gewildert. Seither wurden immer wieder Versuche unternommen, die Kängurus auch in Europa heimisch zu machen. Bisher ohne Erfolg…
Stand: 06.10.2006