Durch die weltweite Vermarktung seiner Erfindung verdient Alfred Nobel ein Vermögen – und schafft ein bleibendes Vermächtnis. Denn nicht nur das Dynamit ist noch immer eng mit dem Namen des schwedischen Chemikers und Unternehmers verbunden. Auch sein finanzieller Nachlass sorgt bis heute Jahr um Jahr für Schlagzeilen. Schließlich bildet er den Grundstein für die renommierteste und wichtigste Auszeichnung in Wissenschaft und Gesellschaft: den Nobelpreis.
Wohltätiges Testament
In seinem Testament von 1895 verfügt der kinderlos gebliebene Nobel, dass der wesentliche Teil seines Vermögens von etwa 31 Millionen Schwedischen Kronen sicher angelegt und einem Fond zugeführt werden soll. Dessen Zinsertrag, so schreibt der Erfinder in seinem letzten Willen, solle aufgeteilt in fünf gleiche Teile „als Preise denen zugeteilt werden, die im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben“.
Bedacht werden sollen dabei herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Physik und Chemie – jene Forschungsfelder, die die Basis für Nobels Erfindung bildeten. Aber auch die Medizin erscheint dem Wissenschaftler als eine auszeichnungswürdige Disziplin. Darüber hinaus ruft Nobel, selbst Autor einiger Novellen und Gedichte, in seinem Testament einen Preis für Literatur aus. Der fünfte Teil des Preisgeldes schließlich soll denjenigen ehren, „der am meisten oder besten für die Verbrüderung der Völker gewirkt hat“.
Die ersten Preisträger
Dreieinhalb Jahre nach Nobels Tod am 10. Dezember 1896 nimmt sein Wille Formen an: Im Juni 1900 genehmigt die schwedische Regierung den Vorschlag für die Gründungsstatuten der Nobel-Stiftung. Fünf Monate später übernimmt die Stiftungsleitung die Verwaltung des Fonds. Zum fünften Todestag des Vaters der Auszeichnung wird der Nobelpreis dann erstmalig verliehen.