Während wir nachts in unseren Betten liegen, leisten Fledermäuse nützliche Dienste: Sie fressen Ungeziefer, bestäuben Blüten und verbreiten Samen. Davon profitiert auch die Forst- und Landwirtschaft. In den USA beispielsweise vertilgen diese fliegenden Säugetiere Unmengen an Getreideschädlingen – Experten schätzen den ökonomischen Wert dieser Dienstleistung auf mehrere Milliarden US-Dollar pro Jahr.

Auf der Roten Liste
Doch wie lange können Natur und Mensch noch auf die flatternden Nützlinge zählen? Überall auf der Welt sind Fledermäuse gefährdet. Allein in Deutschland stehen fast alle Arten auf der Roten Liste, manche sind gar vom Aussterben bedroht. Einer der Hauptgründe dafür ist der Verlust ihrer Nahrungsgrundlage.
Durch die moderne Landwirtschaft mit ihren Monokulturen und dem intensiven Einsatz von Insektiziden finden unsere heimischen Fledermäuse immer weniger Insekten. Die Beutetiere, die noch da sind, sind zudem oft mit Pestiziden belastet, die sich über die Nahrungskette im Fledermauskörper anreichern können. „Negative Auswirkungen auf unsere Bestände sind daher nicht auszuschließen“, sagt Sebastian Kolberg vom Naturschutzbund NABU.
Glatte Fallen
Hinzu kommt, dass auch geeignete Quartiere für die Fledertiere seltener werden. So verschwinden hierzulande etwa zunehmend alte Baumbestände und auch urbane Alternativen zu solchen natürlichen Unterschlupfen gibt es immer weniger: „Die unbedachte Modernisierung von Fassaden und Dächern zerstört wichtige Fledermausquartiere“, sagt Kolberg. Fugen und Spalten an Gebäuden würden häufig ersatzlos wegsaniert.