Im Gegensatz zu anderen Ländern ist in Island nicht ein geologisches Landesamt für die Erdbebenüberwachung und Berichterstattung zuständig, sondern das staatliche Wetterbüro. Schon seit 1925 sammelte und analysierte das Institut Daten über Wetter, Wind und Regen, die Wetterstationen lagen meist auf Farmen über das Land verteilt.
So war es nur logisch, das bestehende Netz auch für seismische Messungen zu nutzen. Nach und nach wurden daher immer mehr Seismometer auf Bauernhöfen in den vulkanisch aktiven Gebieten Islands installiert. Die Bauern lasen dann eben nicht nur die Wetterdaten ab, sondern kümmerten sich gleich mit um die Seismometer.
Vor der Ära des Internets und der Fernübermittlung von Daten lief allerdings alles noch relativ geruhsam ab: Die ehrenamtlichen „Ableser“ schickten die Papierrollen mit den Daten einmal wöchentlich per Post in die Hauptstadt Reykjavik. Nur in dringenden Fällen alarmierten sie die Zentrale per Telefon oder Funk.
Heute ist das Messnetz weitestgehend automatisiert. Die tektonisch besonders aktiven Regionen der Insel im Südwesten und Norden werden rund um die Uhr überwacht.