Den bisher konkretesten Plan für einen ersten Flug zu den Sternen könnte die Initiative Breakthrough Starshot entwickelt haben. Sie will Mini-Raumsonden entwickeln, die unsere stellaren Nachbarn Alpha und Proxima Centauri innerhalb von rund 20 Jahren erreichen sollen. Das unter anderem vom britischen Astrophysiker Stephen Hawking unterstützte Projekt scheint zumindest physikalisch gesehen keine unüberwindbaren Hürden zu bieten.

Strahlungsdruck als Antrieb
Als Antrieb für den interstellaren Flug setzt Breakthrough Starshot auf die Kraft des Lichtes. Der Strahlungsdruck auf riesige, ultraleichte Segel soll die nur wenige Gramm schweren Nanosonden vorantreiben. „Die Idee ist, dass die Raumsonde sozusagen auf dem Lichtstrahl reitet“, erklärt Hawking. Konkret ist geplant, die Sonden zunächst im Pulk mit einer normalen Rakete in den Erdorbit zu bringen. Erste Tests von Prototypen dieser Nanosonden in der Umlaufbahn sind bereits im Sommer 2017 erfolgt.
Im Orbit angekommen, sollen die Mini-Raumschiffe ihre Lichtsegel entfalten, die dann von der Erde aus mit starken Lasern angestrahlt werden. Der Strahlungsdruck dieses Laserlichts könnte die Nanoschiffe dann in kürzester Zeit bis auf 20 Prozent der Lichtgeschwindigkeit beschleunigen – so jedenfalls der Plan. Einmal auf Touren gebracht, fliegen die Nanosonden dann ungebremst weiter und könnten so theoretisch in nur rund 20 Jahren das System Alpha und Proxima Centauri erreichen.
Tatsächlich gelten Lichtsegel schon länger als vielversprechende Möglichkeit, um im Weltall große Strecken schnell zurückzulegen. Das funktioniert allerdings nur, wenn der Strahlungsdruck stark und das Segel groß genug ist. Für einen interstellaren Flug bedeutet dies: Weil zwischen den Sternen Dunkelheit herrscht, muss ein Raumschiff seine gesamte Beschleunigung beim Start bekommen. Und genau hier wird es schwierig.