Frost – Tauwetter – Frost…
Dieses ständige Hin und Her lässt selbst einen Permafrostboden nicht ganz kalt. In der obersten Schicht spielt sich deshalb auch eine ganze Menge ab. Sedimente im Auftauboden durchmischen sich oder die ganze Erdmasse setzt sich langsam in Bewegung. Je häufiger der Frostwechsel erfolgt, desto ausgeprägter sind die Prozesse. Was dabei herauskommt sind charakteristische Formen und Strukturen im und auf dem Boden. Diese Formen machen sich Wissenschaftler wiederum zu Nutze, um dem „unsichtbaren“ Permafrost auf die Schliche zu kommen. Die im Dauerfrostboden wirkenden Kräfte nennt man auch periglaziale (peri= in der Nähe, glacis=Eis) Prozesse.
Obwohl es sich um keine so spektakuläre Massenbewegung handelt wie beispielweise eine Hangrutschung, ist der Bodenabtrag durch die so genannte Solifluktion nicht zu verachten. Hügel können durch das Bodenfließen regelrecht eingeebnet werden.
Der aufgetaute, feuchte Erdbrei über dem noch gefrorenen Untergrund gerät schon bei geringen Hangneigungen ins rutschen und bewegt sich mehr oder weniger schnell dem Fuß des Hanges entgegen. In Bereichen wo keine Vegetation vorhanden ist bilden sich Schuttdecken. Pflanzen bremsen das Bodenfließen ab, so dass regelrechte Fließzungen – Solifluktionsloben – entstehen.
Stand: 27.02.2002