“Es gibt kaum eine Familie in der Geschichte der Entdeckungen mit größeren, ambitionierteren oder kreativeren Visionen” – so beschrieb schon der Appollo 11-Astronaut Neil Armstrong die Familie Piccard. Denn bereits der Großvater und Vater von Bertrand Piccard machten als Pioniere und Abenteurer von sich reden.
Auguste Piccard: Hoch hinaus…
Kennen Sie Professor Bienlein von Tim und Struppi? Den Professor mit der wirren Frisur und dem Spitzbart? Diese Figur des belgischen Comiczeichners Hergé ist Bertrand Piccards Großvater Auguste Piccard nachempfunden. Der Schweizer war ein bedeutender Wissenschaftler, Physiker und Erfinder, den sowohl die unbekannten Höhen der Stratosphäre als auch Tiefen der Meere interessierten. 1931 gelang ihm mit seinem Kollegen Max Cosyns der erste Flug mit einem Ballon in die Stratosphäre. Sie erreichten dabei eine Höhe von 15.780 Metern.
Und kennen Sie vielleicht auch Captain Jean-Luc Picard aus der Serie Star Trek – Next Generation? Auch Star Trek Erfinder Gene Roddenberry benannte seine Figur nach einem oder beiden der berühmten Piccard-Brüder. Denn Auguste hatte einen Zwillingsbruder, der ebenso abenteuerlich gepolt war wie er. Jean-Felix Piccard brach sogar zusammen mit seiner Ehefrau Jeanette den Höhenrekord seines Bruders. Damit war sie die erste Frau in der Stratosphäre.
…Und tief hinunter: Jacques Piccard
Aber Bertrands Großvater wollte nicht nur hoch hinaus, sondern auch tief hinunter. Um die Stratosphäre zu erreichen, entwickelte der Wissenschaftler die erste jemals gebaute Druckkabine. Diese half ihm dann auch beim Erforschen der Tiefsee. Inzwischen hatte sein Sohn Jacques, Bertrands Vater, sein Studium beendet und arbeitete nun mit seinem Vater an dem U-Boot „Trieste“.
Mit dem US-Marineoffizier Don Walsh tauchte Jacques dann 1960 im Marienengraben auf 10.916 Meter Tiefe und stellte damit den noch heute geltenden Weltrekord für den tiefsten bemannten Tauchgang auf. Auch weiterhin baute Jacques Piccard mehrere U-Boote, die zum Teil für touristische Zwecke eingesetzt wurden, aber auch für Forschungszwecke.
Marie Ahrweiler
Stand: 20.03.2015