
Typische und bis heute besonders bekannte Maya-Bauten sind ihre terrassenförmigen Pyramiden. Diese architektonischen Kunstwerke dienten als zeremonielle Gebäude, Tempel und letzte Ruhestätte für Herrscher. In ihrem Inneren befindet sich teils ein Labyrinth aus Gewölben und Räumen.
Im Laufe der Maya-Zivilisation wurden die Pyramiden immer größer gebaut. Anfangs waren sie wenige Meter hoch, am Ende bis zu 70 Meter. Teilweise wurden auch kleinere Pyramiden zugeschüttet und an derselben Stelle eine größere errichtet. Bei Ausgrabungen treffen Archäologen daher oft auf den Matrjoschka-Effekt eines „Tempels im Tempel“.
Stuck und Glitzer-Putz
Heutige Maya-Ruinen sind oft von Pflanzen überwuchert oder bestehen aus freigelegtem kargem, grauen Stein. Teilweise sieht man noch die Ornamente aus Stein oder aus Stuck, mit denen die Maya-Tempel oft verziert waren. Dieser Stuck besteht aus Gips, Kalk, Sand und Wasser sowie einer zuckerhaltigen Flüssigkeit aus Baumrinden, die das Material besonders widerstandsfähig und robust machte. „Die Zutat sorgte dafür, dass der Putz mehr als 1.200 Jahre lang der aggressiven heißen und feuchten tropischen Witterung trotzte“, berichten Forschende in einer neueren Studie (doi: doi/10.1126/sciadv.adf6138).
So grau die Fassaden heute erscheinen, waren sie demnach wohl ursprünglich nicht. Denn die Außenwände der Tempel und Paläste wurden von den Maya meist weiß verputzt und rot übermalt. Eine Analyse von Farbrückständen ergab, dass eine Tempelanlage in Copan zudem durch glitzernde mineralische Farben rot und grün funkelte.