Anthropogeographie

Quell des Lebens im Tal des Todes

Furnace Creek

Eine unerbittliche Sonne, Temperaturen von mehr als 55 ° Celsius, dafür weniger als 60 Millimeter Niederschlag im Jahr – das ist Death Valley, das Tal des Todes.

Doch sogar hier am vielleicht heißesten und trockensten Platz in ganz Nordamerika gibt es Oasen des Lebens. Das Gebiet um Furnace Creek ist ein solche Insel in der scheinbar unendlichen Einöde der Mojave-Wüste.

Oase © USGS

Frische sprudelnde Quellen kommen an manchen Stellen aus dem Felsgestein und liefern das dringend gebrauchte Wasser für Menschen, Tiere und Pflanzen. Oberflächenwasser ist im ganzen Tal des Todes eine Rarität. Kein Wunder, dass die seltenen Quellen und die üppigen Gärten ein Anlaufpunkt für viele Tiere geworden sind. Entstanden ist eine biologische Vielfalt, die in der ganzen Mojave-Wüste ihresgleichen sucht.

Aber auch Menschen wurden durch den relativen Wasserreichtum der Region schon früh angelockt und haben sich viele der Quellen und Bäche zu Nutze gemacht. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand dabei in Furnace Creek ein Ferienzentrum, die Furnace Creek Ranch.

Schon bald nach dem das Quellwasser umgeleitet wurde, begannen die bis dahin blühenden Marsch- und Feuchtgebiete um Furnace Creek herum immer stärker auszutrocknen und zu schrumpfen. Heute wird das Quellwasser benutzt, um den Swimming-Pool der Furcnace Creek Ranch zu füllen und für zahllose andere Aktivitäten des Menschen. Von der ursprünglichen üppigen Oase ist nicht mehr viel übrig geblieben.

Große Teile des Wassers, das für die Städte östlich des Death Valley Nationalparks benötigt wird, fördern Techniker heute mit Pumpen aus dem Grundwasser an die Erdoberfläche. Das Wasser stammt aus einem regionalen Aquifer, der sich von Death Valley aus unter der Wüste bis in den Süden von Nevada und Utah erstreckt.

Gefüllt hat sich dieser Speicher während der letzten großen Eiszeit vor knapp 18.000 Jahren, als das Klima noch wesentlich kälter und niederschlagsreicher war. Heute reichen die geringen Niederschläge bei weitem nicht aus, um die Menge an Wasser zu ersetzen, die von allen Seiten aus dem Aquifer entnommen werden. Langsam, aber sicher schwinden die kostbaren Wasservorräte immer mehr. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht.

Oase © USGS

Ganz im Gegenteil. Rund um Death Valley liegen einige der am schnellsten wachsenden Städte in den gesamten USA. Las Vegas, das Spielerparadies in Nevada, gehört dazu. 6.000 Zuwanderer – dies hat eine Untersuchung der Einwohnerbehörde ergeben – ziehen Monat für Monat in die Metropole. Zwischen 1985 und 1995, so der Report weiter, hat sich die Einwohnerzahl in der Las Vegas-Region daher verdoppelt. Mehr als 1.1 Millionen Menschen leben heute hier und mit jeden zusätzlichen Einwohner steigt auch der Süßwasserbedarf in der Region weiter an…

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Stand: 14.06.2001

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Oasen
Paradiese der Wüste

Grüne Farbtupfer im Wüstenmeer
Was ist eine Oase?

Von der Antike bis ins 21. Jahrhundert
Geschichte der Oasen

Wasser als Lebensspender
Oasentypen

Bergoasen und Schnee in der Wüste
Oasenklischees auf dem Prüfstand

Das Land, wo Milch und Honig fließen?
Über das Leben der Oasenbauern

Ein Harem aus Pflanzen
Dattelpalmen

Tischlein-Deck-Dich der Wüstenbewohner
Dattelpalmen erfüllen viele Funktionen

Kamele
Durstkünstler und Wüstenschiffe

Fluch oder Segen?
Oasen als Touristenattraktionen

Wassernutzung ohne Rücksicht auf Verluste
Wann beginnt des große Oasensterben?

Die Kufra-Oasen
Paradies inmitten der Libyschen Wüste?

Von der Oase zur Wüstenfarm
Gaddhafis Megaprojekt "Kufra"

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Furnace Creek

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