Weil sich Gravitationswellen dank sensitiverer Detektoren immer besser messen lassen und auch die Reihweite der Detektion wächst, könnten sie in Zukunft auch ein weiteres kosmisches Phänomen klären helfen: Fast Radio Bursts (FRB). Dabei handelt es sich um extrem kurze, aber intensive Pulse kosmischer Radiostrahlung. Sie setzen in wenigen Millisekunden so viel Energie frei wie unsere Sonne an einem ganzen Tag.

Ein Gespräch in der Kaffeepause
Nach einer Theorie des Frankfurter Astrophysikers Luciano Rezzolla könnten auch bei diesem Phänomen Neutronensterne und Schwarze Löcher eine entscheidende Rolle spielen. Ausgangspunkt dieser Geschichte war eine Kaffeepause während eines Astronomie-Kongresses 2014, zu dem Rezzollas Kollege Heino Falcke von der Universität Nijmegen ihn eingeladen hatte. Kurz zuvor hatten Rezzolla und Falcke zusammen mit dem Bonner Astronomen Michael Kramer den Grundstein für die weltweite Event-Horizon-Kollaboration gelegt, der im Jahr 2019 das erste Foto eines Schwarzen Lochs gelang.
In jener Kaffeepause im Jahr 2014 ging es jedoch um die Fast Radio Bursts. Davon habe er noch nie gehört, meinte Rezzolla damals, als Falcke ihn darauf ansprach. Es handele sich, so erklärte dieser, um kurze, einmalige Signale, die zuweilen von den riesigen Schüsseln der Radioteleskope empfangen würden, in einem engen Frequenzbereich. Dass die höheren Frequenzen des Signals etwas früher einträfen als die niedrigeren, deute auf eine Herkunft außerhalb unserer Milchstraße hin.
Artefakte aus der Mikrowelle
Erstmals waren die Fast Radiobursts im Jahr 2007 dem Briten Duncan Lorimer aufgefallen. Anders als andere Astronomen interpretierte er sie als echte Signale und nicht etwa als technische Empfangsstörungen. Lorimers Theorie geriet allerdings etwas in Misskredit, als sich herausstellte, dass eine Reihe der im australischen Parkes-Radioteleskop gemessenen Signale nicht aus dem All, sondern von Mikrowellenöfen des Besucherzentrums stammten, in denen das Mittagessen für die Gäste aufgewärmt wurde.