So berühmt Dschingis Khan als Eroberer und Herrscher war, so geheimnisvoll sind sein Tod und seine Bestattung. Bis heute ist unbekannt, woran der Mongolenfürst im Jahr 1227 starb und auch sein Grab wurde nie gefunden.

Tod beim Feldzug
Bekannt ist, dass Dschingis Khan im Sommer 1227 mitten in einem erneuten Feldzug gegen das Reich der Xia starb. Sein Tod und die Todesumstände wurden jedoch zunächst geheim gehalten, was die Verbreitung verschiedener Mythen und Spekulationen förderte. „Freunde und Feinde der Mongolen schufen eine Vielzahl an faszinierenden, aber sich widersprechenden Legenden über das Ende des berühmten Königs“, erklärt Wenpeng You von der University of Adelaide.
Den historischen Gerüchten zufolge soll Dschingis Khan wahlweise vom Pferd gestürzt, in der Schlacht gefallen oder an einer Pfeilwunde gestorben sein. Einer anderen Legende nach erstach ihn eine von den Mongolen gefangene tibetische Prinzessin. Heute gilt dagegen eine weit weniger heldenhafte Todesursache als wahrscheinlicher: eine Infektion. Dafür spricht auch eine chinesische Chronik, nach der Dschingis Khan an einem Fieber erkrankt und nach acht Tagen gestorben daran gestorben sein soll.
Starb Dschingis Khan an der Pest?
Aber was für eine Krankheit war es? Einige Wissenschaftler vermuten, dass der Mongolenherrscher an Typhus starb, andere, darunter auch You und sein Team, haben dagegen die Pest im Verdacht. Denn historischen Aufzeichnungen zufolge erkrankten ab dem Jahr 1226 tausende von Soldaten in Dschingis Khans Armee an einer Seuche, deren Symptome mit der Beulenpest übereinstimmen: Sie litten an hohem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Schwäche und auffällig geschwollenen Lymphknoten.