Gemeinschaftlich und flexibel genutzte Quadratmeter bieten interessante Perspektiven für das Wohnen der Zukunft – und ermöglichen Einsparungen von Geld und Energie.
Eine Möglichkeit wäre eine Raumgestaltung, die sich an die jeweiligen Lebensphasen einer Familie anpasst. Dies ließe sich mit verstellbaren Wänden ermöglichen. Dazu wurden von Michael Flach und seinem Forschungsteam Systemverbinder entwickelt, die ein rasches Versetzen einer Wohnungstrennwand möglich machen. So könnte beispielsweise ein Raum an die Nachbarfamilie abgegeben werden, wenn die eigenen Kinder ausziehen. Voraussetzung dafür ist selbstverständlich ein gutes Nachbarschaftsverhältnis.
Partizipatives Wohnen
Soziale Strukturen in Wohnhäusern können laut Flach auch durch die gemeinsame Nutzung von Wohnraum geschaffen werden. Auch in Mehrgenerationenhäusern, wie er es selbst bei der Sanierung eines alten Bauernhofs und beim Ausbau einer Scheune mit seinen Kindern betreibt, sieht er Potenzial für leistbares und gemeinschaftliches Wohnen: „Wie es aussieht könnten Wohnraumnot, wuchernde Wohnungspreise und die Notwendigkeit einer nachhaltigen Raum- und Stadtentwicklung unsere Wohnkultur sogar positiv verändern.“
Die Impulse für das Wohnen von morgen kommen meist von den Bewohnerinnen und Bewohnern selbst. Nicht selten schließen sich junge Familien und alleinstehende Pensionierte auf der vergeblichen Suche nach leistbarem Baugrund oder bezahlbaren Wohnungen zu sogenannten Baugruppen zusammen, um ein Gemeinschaftsprojekt selbst in die Hand zu nehmen.