Symbiosen – ohne sie würden Sie diesen Artikel nicht lesen können, er hätte niemals geschrieben werden können. Denn es gäbe weder Menschen, noch Pflanzen, Tiere, Pilze oder Protozoen. Alle diese Organismen – jedes Lebewesen außer den Bakterien – bestehen aus eukaryotischen Zellen. Und die Entstehung dieses Zelltyps wäre ohne eine Symbiose nicht möglich gewesen.
Die Entstehung eukaryotischer Zellen wird in der Wissenschaft durch die sogenannte Endosymbionten-Theorie erklärt. Laut dieser Theorie entstanden komplex aufgebaute Zellen mit einem vom Plasma abgegrenzten Zellkern und Zellorganellen aus einer Symbiose von einfacher strukturierten Prokaryonten. Erst durch Bakterien, die als Endosymbionten innerhalb einer größeren Zelle lebten, bildeten sich die Organellen heutiger eukaryotischer Zellen.
Die Entstehung der Mitochondrien
Mitochondrien, die sogenannten Kraftwerke eukaryotischer Zellen entstanden wahrscheinlich folgendermaßen: Drehen wir die Zeit etwa 1,5 Milliarden Jahre zurück. Im Ozean leben photosyntheseaktive Cyanobakterien. Neben der Entstehung von freiem Sauerstoff, der die Atmosphäre langsam aerob macht, bilden sich durch abgestorbene Organismen größere Mengen von kohlenstoffhaltigen Verbindungen.
Diese Akkumulation organischer Substanz stellt eine willkommene Nahrungsquelle für heterotrophe Zellen dar. Die Zellen gewinnen an Größe und entwickeln neben der Fähigkeit, organisches Material durch Phagocytose aufzunehmen, und können neben organischem Material auch kleinere Zellen durch Phagocytose aufnehmen. In der Regel enden diese Zellen als Nahrung, sie werden verdaut.