Und noch ein seltsames Phänomen verbindet den Saturn und seine Ringe: Zusätzlich zu den Sturmbändern in seiner Atmosphäre gab es noch weitere, vor allem im Infrarot auffallende Bandstrukturen auf der Planetenoberfläche. Normalerweise müsste die obere Atmosphäre des Saturn im Infrarotlicht relativ gleichmäßig leuchten. Denn die in ihr enthaltenen Gase werden durch die energiereichen Teilchen des Sonnenwinds ionisiert, was Infrarotstrahlung freisetzt.

Rätselhafte Infrarot-Bänder
Doch im Gegensatz zu der Ionosphäre der Erde oder beispielsweise des Jupiter gibt es bei Saturn Bereiche starker und weniger intensiver Strahlung. Schon länger hatten Forscher die Vermutung, dass diese Bänder irgendwie mit den Ringen des Planeten zusammenhängen müssen. Wie, blieb aber lange ungeklärt.
Im Frühjahr 2013 dann liefern Forscher um James O’Donoghue von der University of Leicester eine Erklärung für dieses Phänomen: Basierend auf Beobachtungen mit den Teleskopen des Keck-Observatoriums auf Hawaii stellten sie fest, dass es tatsächlich eine Wechselwirkung zwischen den Ringen und diesen Bändern gibt.
Vor allem die kleinen Eispartikel in den Ringen können sich demnach durch Kollisionen untereinander oder durch Einfluss des Sonnenwinds aufladen. Mikroskopisch kleine, geladene Teilchen aber reagieren in einem Magnetfeld auf bestimmte Weise: Sie bewegen sich entsprechend der Lorentz-Kraft um eine magnetische Feldlinie herum.