Die beiden Voyager-Raumsonden sind nicht nur die mit Abstand dienstältesten Raumsonden der Menschheit, auch ihre wissenschaftliche Bilanz ist unerreicht. Im Laufe ihrer Reise stellten die beiden Sonden gleich Dutzende Meilensteine der Raumfahrt und Planetenerkundung auf. Sowohl ihre Entdeckungen als auch viele ihrer Messergebnisse sind bis heute einzigartig.
- Kein anderes Raumfahrzeug hat alle vier äußeren Planeten des Sonnensystems besucht. Nur Voyager 2 gelang diese Vierfachvisite bei Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Er ist auch das erste und einzige Raumschiff überhaupt, das gleich vier planetare Ziele angesteuert hat.
- Voyager 2 ist die erste und einzige Raumsonde, die die Planeten Uranus und Neptun besucht hat. Nahezu alles, was wir heute von diesen Eisriesen wissen, verdanken wir ihren Messdaten und Aufnahmen. Dazu gehört das ungewöhnliche vierpolige Magnetfeld der beiden Außenwelten, aber auch der dicke Mantel aus Eis, der die kleinen Kerne dieser Planeten unter der dichten Gashülle umgibt.
- Keine andere Mission hat so viele neue Monde um die vier äußeren Planeten entdeckt wie die beiden Voyager-Sonden. Zusammen entdeckten sie drei neue Monde des Jupiter, vier neue Saturnmonde, elf Monde des Uranus und sechs Monde am Neptun.
- Voyager 1 hat erstmals aktive Vulkane auf einem anderen Himmelskörper als der Erde entdeckt und abgebildet – auf dem Jupitermond Io.
- Voyager 1 ist die erste Raumsonde, die Blitze auf einem fremden Planeten beobachtete. Sie registrierte die elektrischen Entladungen in der Gashülle des Jupiter.
- Voyager 2 lieferte die ersten Aufnahmen von den Ringen des Jupiter, Uranus und Neptun.
- Die Voyager-Sonden haben erstmals Indizien für die Existenz eines subglazialen Ozeans auf dem Jupitermond Europa entdeckt. Heute gilt dieser Ozean als ein möglicher Ort für außerirdisches Leben im Sonnensystem.
- Voyager 1 wies die erste Stickstoff-Atmosphäre auf einem anderen Himmelskörper als der Erde nach: auf dem Saturnmond Titan.
- Und natürlich: Voyager 1 ist das erste menschengemachte Raumschiff, das die Heliosphäre verlassen und den interstellaren Raum erreicht hat. Die Sonde ist bereits 21 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt – sie bewegt sich damit in Gegenden, die kein menschliches Objekt vor ihr je erreicht hat.
Nadja Podbregar
Stand: 18.08.2017