Riesen gab es zu fast allen Zeiten auf der Erde. Die Evolution und ihre Mechanismen von Anpassung und Selektion sorgten immer wieder dafür, dass unter bestimmten Bedingungen Tierkolosse ihre Chance erhielten und ergriffen. Viele von ihnen, wie beispielsweise die Dinosaurier, prägten die Lebenswelt des Planeten über mehr als 150 Millionen Jahre hinweg – und erwiesen sich damit als eindeutige „Erfolgsmodelle“ der Entwicklungsgeschichte.
Die heutigen Riesen Blauwal, Elefant oder Giraffe sind noch weit davon entfernt, diesen Dauerrekord zu erreichen. Doch nicht nur das: Mit Ausnahme des im Meer lebenden Blauwals hat auch keines der rezenten Arten auch nur annähernd die Größe der Giganten der Vergangheit erreicht.
Bei aller Abwägung und Untersuchung der besonderen Anpassungen und Vor- oder Nachteile des Riesen-Daseins haben Wissenschaftler noch immer nicht eindeutig herausgefunden, warum die Tierwelt heute nur noch kümmerliche Reste ihrer einstigen Größe aufweist.
Hypothesen gibt es einige: Die große Landmasse vor 250 Millionen Jahren habe das Riesenwachstum gefördert sagen die einen. Andere glauben, das fast auf der ganzen Erde herrschende tropisch warme Klima während der Dinosaurierära müsse der Auslöser gewesen sein. Wieder andere halten einen erhöhten Kohlendioxidgehalt der Luft und damit verbunden ein besonders üppiges Pflanzenwachstum für den auschlaggebenden Faktor.
Welche Hypothese letztendlich recht behält, müssen die Zukunft und weitere Forschungen zeigen. Eine eindeutige Antwort auf die Frage nach dem „Warum?“ haben die Wissenschaftler jedenfalls zur Zeit nicht zu bieten. Das Rätsel der Riesen bleibt ungelöst….
(Bild: Williston; NOAA)
Stand: 21.09.2002