Eine Geschirrspülmaschine ausräumen – ist für Menschen kinderleicht, für einen Roboter hingegen ein hochkomplizierter Vorgang. In Karlsruhe arbeiten Forscher an einem ehrgeizigen Projekt: die Entwicklung eines selbstständig handelnden Roboters. Experten aus verschiedenen Spezialgebieten wollen der Menschmaschine Armar III Sehen, Hören und Tasten beibringen. Aufgabe der Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Informations- und Datenverarbeitung IITB in Karlsruhe ist es, dem Roboter Fingerspitzengefühl zu verleihen.
Schlupfsensor entwickelt
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„Das sichere Aufnehmen glatter, empfindlicher Objekte wie zum Beispiel einem Glas ist eine Standardaufgabe im Haushalt, stellt aber für einen Roboter eine große Herausforderung dar“, erläutert Helge-Björn Kuntze vom IITB. Einerseits muss der Greifer fest genug zupacken, damit der Gegenstand nicht durchrutscht, andererseits darf die Roboterhand nicht zu viel Druck ausüben, denn sonst zerbricht das Glas. „Um das zu leisten, werden neben optischen, akustischen und Kraft messenden Sensoren auch Sensoren benötigt, die – ähnlich wie die menschliche Haut – den ‚Schlupf‘ messen können – also das Rutschen zwischen Roboterhand und den Gegenständen“, erläutert Kuntze. Wissenschaftler des IITB haben einen solchen optischen „Schlupfsensor“ entwickelt und patentieren lassen.
Ziel des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Sonderforschungsbereichs SFB 588 – an dem neben dem IITB auch die Universität Karlsruhe und das Forschungszentrum Informatik und das Forschungszentrum Karlsruhe beteiligt sind – ist es, Konzepte, Methoden und mechatronische Komponenten für einen humanoiden Roboter zu entwickeln, der seinen Arbeitsbereich mit dem Menschen teilt.