Noch sind die Arbeiten, die Serviceroboter erledigen, überschaubar: Sie übernehmen Botendienste, Erkundungen im Gelände, überwachen Räume oder reinigen Flächen. Dennoch braucht es für jeden Serviceroboter eine komplexe Vorentwicklung eines Prototypen, um ihn auf Alltagstauglichkeit und Serienreife hin zu prüfen. Viel Geld ließe sich sparen, wenn man mit Roboterplattformen nach dem Baukasten-Prinzip arbeitete. Eine solche hochflexible Plattform ist der vom Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS in Sankt Augustin entwickelte VolksBot®.
MarBot macht Meeresboden unsicher
Der VolksBot® lässt sich auf viele Anwendungen adaptieren. Ein Beispiel: Forscher des IAIS haben gemeinsam mit ihren Kollegen vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) den MarBot entwickelt, einen Unterwasserroboter. Diese radgetriebene Plattform ist in der Lage, mit ihrer Sensorik selbstständig Sedimentanalysen auf dem Meeresboden vorzunehmen. Das System kartiert im Flachwasserbereich vor Sylt autonom große Flächen im Watt. Für den Einsatz im unwegsamen Gelände ist der VolksBot®-XT (eXtreme Terrain) geeignet. Die robuste Variante verfügt über adaptive Radaufhängungen. Dank seiner Sensoren kann VolksBot® XT Treppenabsätze automatisch erkennen und eigenständig Treppen steigen.
Der VolksBot® ist das Ergebnis jahrelanger Forschung an mobilen, selbstständigen und intelligenten Robotern, die für ihren praktischen Einsatz in zahlreichen Anwendungsfeldern konzipiert wurden. „Seit seiner Erstversion im Jahr 2003 ist er inzwischen zu einer weit verbreiteten Roboterplattformen in der beruflichen Aus- und Weiterbildung geworden“, freut sich Dr. Hartmut Surmann, Robotik-Entwickler am IAIS.
Immer mehr Helfer im Haushalt
Aber auch zu Hause versehen immer mehr Roboter ihren Dienst – weltweit sind bereits mehr als 3,5 Millionen Gehilfen im Einsatz. Sie sorgen für saubere Fussböden (2,5 Millionen Staubsauger), mähen Rasen (100.000 Rasenmäher) oder unterhalten Kinder und Erwachsene (knapp eine Million Spielzeug- und Ausbildungsroboter). Tendenz steigend: Bis 2009 sollen es bereits rund 5,7 Millionen maschinelle Hilfen im Haushalt sein.
Stand: 02.10.2008