Wenn es klappt, Algen in großen Mengen kostengünstig zu produzieren, eröffnen sich zahlreiche industrielle Nutzungsmöglichkeiten. Hier finden Sie einige der vielversprechendsten Anwendungen:
Antifaul-Anstriche
Algen produzieren Stoffe, mit denen sie sich Bakterien und Viren vom Leibe halten. Mit diesen Abwehrstoffen ließe sich ein Lack entwickeln, der zum Beispiel für Schiffe verwendet wird. Bislang wird hier das Umweltgift Tributylzinn (TBT) eingesetzt, dass ab 2003 jedoch verboten ist.
Schaumstoff aus Algen
Das Institut für Grundlagen der Verfahrenstechnik und Anlagentechnik der Technischen Universität Graz hat in Zusammenarbeit mit der Universidad de Magallanes in Punta Arenas (Südchile) ein völlig neuartiges Verfahren zur umweltschonenden Herstellung von Schaumstoffen auf der Basis von Algenzellstoff entwickelt. Im so genannten Alginsulate-Verfahren wird Natriumalginat mit Luft zu Schaumstoffen aufgeschäumt. Im ganzen Verfahrensablauf werden keinerlei umweltschädliche Verbindungen freigesetzt. Die Schaumstoffe sind wasserabweisend, leicht und kompostierbar und könnten in Zukunft Styropor ersetzen.
Papierproduktion
Wissenschaftler von der Universität Texas haben schlüssige Beweise dafür gefunden, dass Cyanobakterien das genetische Potenzial haben, um Zellulose zu produzieren. Dieser Grundstoff für Papier stabilisiert die Wände der Pflanzenzellen und ist im wesentlichen bei Landpflanzen zu finden. Es wäre also möglich, die Zellulose für die Papierherstellung aus Cyanobakterien zu gewinnen. Ein schöner Gedanke: Es müssten keine Bäume mehr für Papier gefällt werden…