Mithilfe des „Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer“ (MODIS) an Bord des Terra-Satelliten der NASA haben Meteorologen sich ein Bild der Rekord-Hitzewelle des diesjährigen Sommers gemacht. Die Grafik stellt die Abweichungen der Lufttemperaturen im Juli 2003 verglichen mit denjenigen vom Juli 2001 dar. Rot steht für höhere, weiß für gleiche und blau für niedrigere Temperaturen als in 2001.
Eine Decke tiefen Rots über Süd- und Ostfrankreich zeigt die Gebiete, in denen die Temperaturen in diesem Sommer 10°C und mehr höher lagen als vor zwei Jahren. Bis zu 3.000 Menschen fielen hier der extremen Hitze von über 40°C zum Opfer. Waldbrände vernichteten hier, wie auch in Portugal, Spanien und Italien große Waldgebiete.
Auch die Alpen, zusammen mit Bereichen der Schweiz, Österreichs und Norditaliens sind in diesem Jahr außergewöhnlich warm. Als Folge schmelzen die ohnehin schrumpfenden Gletscher noch schneller, durch das Tauwasser anschwellende Flüsse und Seen drohen Sturzfluten und Erdrutsche auszulösen. Am Matterhorn mussten Kletterer evakuiert werden, nachdem die Schnee- und Eisschmelze einen Felshang kollabieren ließ. Das beliebte Klettergebiet ist bis auf weiteres für die Öffentlichkeit gesperrt.
In Großbritannien sind, wie die Terra-Daten enthüllen, in erster Linie der äußerste Norden und der Süden betroffen. In London wurden Bahnlinien stillgelegt aus Furcht, die durch die Hitze verzogenen Schienen könnten Züge zum Entgleisen bringen. In Schottland drohen die hohen Temperaturen in Kombination mit den fallenden Pegeln in Flüssen und Bächen das Laichen und Überleben der Lachse zu gefährden.
Stand: 21.08.2003