Schon Nikola Teslas erster Geistesblitz hatte es in sich. Denn diese Erfindung sollte die Welt der Technik für immer verändern. Was der junge Ingenieur aus einem entlegenen Winkel des heutigen Kroatiens entwickelte, legte den Grundstein für unser heutiges Stromsystem, für Generatoren, Transformatoren und Elektromotoren.
Denkanstoß im Vorlesungssaal
Als Tesla im Jahr 1856 in Smiljan an der kroatischen Grenze des damaligen Österreich geboren wird, scheint sein Weg vorgezeichnet: Sein Vater ist ein orthodoxer Priester, der auch seinen Sohn gerne in einer geistlichen Laufbahn sehen will. Doch es kommt anders: Nikola entwickelt schon früh Interesse und Begabung für Mathematik und Naturwissenschaften und kann nach langem Ringen durchsetzen, dass er die Technische Hochschule in Graz besuchen darf.
Dort kommt es zu einem entscheidenden Erlebnis: Im Winter 1878 wird im Vorlesungsaal ein neuer Apparat installiert – eine Gramme-Maschine. Bei diesem Gleichstrom-Generator bewegt man mit einer Handkurbel einen ringförmig aufgewickelten Kupferdraht zwischen Permanentmagneten. Durch die Bewegung der Spule im elektromagnetischen Feld entsteht im Kupferring Strom. Dieser muss mit Schleifkontakten, meist kleinen Bürsten aus Graphit, abgenommen werden.
Lästiger Funkenflug
Das Problem dabei: An den Bürsten springen immer wieder Funken über. Für Tesla ist schnell klar: Das muss besser gehen. Denn die Funken sind nicht nur lästig und gefährlich, an den Bürsten gehen auch große Mengen an Energie verloren. „Ich beschloss, an einer Lösung zu arbeiten und ging diese Aufgabe mit dem ganzen Feuer und der grenzenlosen Zuversicht der Jugend an“, erinnert sich Tesla. „Von den technischen Schwierigkeiten ahnte ich da noch nichts.“