Bevor die Forscher die klimarelevanten Aktivitäten aller zehn Planktonklassen in ihr Klimamodell integrieren können, müssen sie allerdings noch wichtige Eigenschaften der einzelnen Organismen erforschen. „Über Mikroorganismen im Meer wissen wir weit weniger als über Mikroorganismen an Land“, erklärt Corinne Le Quéré.
Wachsen einzelne funktionale Typen eher in warmem oder in kaltem Wasser? Wie schnell wachsen sie und wie lange leben sie? Welche Nährstoffe brauchen sie? Solche und viele andere Fragen müssen erst beantwortet werden, bevor das neue Klimamodell wirklich verlässliche Daten liefern kann.
Satellitenbeobachtungen überprüfen Modelldaten
Um die Qualität des Modells beurteilen zu können, vergleichen Le Quéré und ihre Kollegen vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena berechnete Daten mit Satellitenbeobachtungen. Zwar steckt auch die Satellitentechnik, mit der sich Mikroorganismen im Meer beobachten lassen, noch in den Kinderschuhen. Immerhin können die Forscher mit den elektronischen Spähern schon chlorophyllhaltige Algen erfassen.

Auf Satellitenbildern variiert die Menge dieser Algen im Verlauf eines Jahres relativ stark. Mit einem einfachen biogeochemischen Modell des Ozeans lassen sich diese Schwankungen nicht beschreiben. Die Wissenschaftler wollen ihr neues Klimamodell in Zukunft durch die Einbeziehung der funktionalen Planktontypen so weit verbessern, dass dies möglich wird.