Blutsauger, Parasiten und andere unangenehme Krankheitserreger: Auch diese Formen sind unter den Spinnentieren zu finden. Vertreten werden sie durch die Milben und Zecken, die unter dem wissenschaftlichen Begriff Acari bekannt sind. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, haben diese Tiere doch Merkmale, die sie in die Verwandtschaft der Spinnen stellen.
Zunächst besitzen sie ebenfalls acht Beine und tragen Cheliceren, die besonders bei Formen, die sich blutsaugend ernähren, umgestaltet sind. Zu den Milben gehören die kleinsten Formen, die es unter den Gliederfüßern gibt. Manche erreichen nicht einmal eine Körperlänge von 0,1 Millimetern. Wenn auch nicht alle Milben parasitisch leben, haben sie doch eine große Anzahl von Parasiten hervorgebracht, die Krankheiten oder wirtschaftliche Schäden verursachen.
Die Nagemilben besiedeln die Hautoberfläche von Menschen und ernähren sich hier von Hautschuppen. Ein übermäßiger Befall kann zu einer Hautentzündung führen. Krätzmilben, die Verursacher der berüchtigten Krätze, sind ebenfalls Hautverzehrer. Sie durchdringen die obere Hornschicht und bohren Gänge in die Haut, in denen sie leben. Daraus können Entzündungen der Haut resultieren. Unter den Milben, die pflanzliche Produkte befallen, sind die Mehlmilben zu nennen. Sie werden als Vorratsschädlinge verfolgt. Die allseits bekannten Hausstaubmilben gehören ebenfalls in diese Gruppe. Sie ernähren sich von Hautschuppen und führen durch ihren Kot und abgestreifte Häute zu allergischen Reaktionen wie Asthma und Hautausschläge.
Zu den Spinnentieren, die sich von Blut ernähren, gehören die Zecken. Sie durchbohren die Haut mit den langgezogenen Cheliceren und Teilen der Kiefertaster und beißen sich fest. Manche Zecken können bis zu zwei Wochen an einer Stelle saugen, ohne von ihrem Opfer abzulassen. Besondere Bedeutung haben die Zecken durch die Übertragung von Krankheiten erhalten. Die Frühsommermeningo-Enzephalitis (FSME) ist eine Hirnhautentzündung, die durch ein Virus verursacht wird. Unbehandelt kann sie zum Tod führen. Beim Stich übertragen Zecken diese Viren auf den Menschen.
Eine weitere Krankheit ist die Zeckenborreliose oder Lyme-Disease, die durch bestimmte Bakterien, sogenannte Spirochaeten, übertragen wird. Die Krankheit kann ernste Spätfolgen wie bleibende Lähmungserscheinungen oder Demenz nach sich ziehen, wenn sie nicht behandelt wird.
Stand: 11.11.2005