Anders als Insekten gehören pflanzliche Fleischersatzprodukte in Deutschland und anderen Ländern der westlichen Welt längst zum Standardrepertoire in den Supermärkten. Von Schnitzel, über Burger-Pattys bis hin zu Salami oder Leberwurst: Es gibt wohl kein Fleischprodukt, das es inzwischen nicht auch ohne Fleisch gibt.
Zur Nachahmung des fleischlichen Vorbilds kommen unterschiedliche Zutaten zum Einsatz. Oft bestehen die Produkte aus einer Sojabasis – das ist zum Beispiel bei Tofu, Tempeh und Sojafleisch der Fall. Alternativ steht mit Seitan eine auf Weizeneiweiß basierende Variante zur Verfügung, die durch eine Marinade aus Sojasoße, Algen und Gewürzen ihren charakteristischen Geschmack erhält. Daneben werden zunehmend auch die Samen der Süßlupine zu vegetarischem Fleisch verarbeitet.
Den Umweg über die Kuh gespart
Pflanzen als Fleisch zu nutzen, hat einen entscheidenden Vorteil: Es ist deutlich effizienter, pflanzliche Nahrungsmittel direkt zu verwenden, anstatt diese erst an Tiere zu verfüttern und dann aus den Tieren Lebensmittel zu gewinnen. Wie nachhaltig das Ganze ist, hängt dabei von der Herstellung und der Herkunft ab. So müssen einige Fleischersatzprodukte unter großem Energieeinsatz produziert werden. Zudem werden sie auch in Deutschland zum Beispiel oft mit Soja aus Übersee hergestellt – entsprechend schlecht ist ihre Ökobilanz.

Aus ökologischer Sicht regional interessanter sind da die Lupinen: Sie wachsen ohne Probleme in Deutschland – auch auf nährstoffarmen Böden. Tatsächlich verbessern die Schmetterlingsblütler den Boden sogar. Mithilfe von Knöllchenbakterien binden sie Stickstoff aus der Luft und reichern die Erde auf diese Weise mit mehr Dünger an als sie selbst verbrauchen.