Weil selbst die Wissenschaft bis vor wenigen Jahren noch über die Ursache der Schuppen rätselte, sind eine ganze Reihe von „modernen Mythen“ über das lästige Geriesel in Umlauf. Einige von ihnen stimmen durchaus, andere sind völlig falsch. Wissen Sie Bescheid?
Trockene Kopfhaut begünstigt Schuppen
Im Gegenteil: Der Pilz fühlt sich dort am wohlsten, wo die Talgdrüsen der Haut besonders aktiv sind. Je fettiger, desto besser.
Männer leiden häufiger unter Schuppen als Frauen
Stimmt. Die Aktivität der Talgdrüsen wird unter anderem durch Hormone beeinflusst. Der männliche Hormoncocktail scheint dabei anregender zu wirken als die weibliche Variante.
Schuppen sind Wetterabhängig
Möglicherweise richtig. Immerhin weiß man, dass direkte Sonneneinstrahlung das Wachstum von P. ovale hemmt. Zwar sind ausgiebige Sonnenbäder für die Haare nur bedingt bekömmlich, könnte aber zumindestens die Schuppenplage bessern.
Schlechte Hygiene fördert Schuppen
Falsche Hygiene wäre vermutlich treffender. Alles, was die natürliche Bakterienschutztruppe der Kopfhaut beeinträchtigt, könnte dem Pilz helfen, sich zu vermehren. Daher sind häufiges Haarefärben, zu häufiges Waschen mit zu scharfen Shampoos eher schuppenfördernd.
Schuppen sind ansteckend
Falsch. Da ohnehin jeder Mensch den Pilz auf seiner Kopfhaut mit sich herum trägt, ist auch eine Ansteckung durch gemeinsam genutzte Haarbürsten oder Kämme eher dem Reich der Mythen zuzuordnen.
Hüte und Mützen verschlimmern die Schuppen
Stimmt wahrscheinlich. Der Pilz P. ovale mag es am liebsten feucht-fettig und vor direktem Sonnenlicht geschützt. Eine Kopfbedeckung verschafft ihm beides. Wenn dann die Kopfhaut unter der Mütze noch ein wenig schwitzt, brechen für den Schuppenpilz geradezu paradiesische Zeiten an…
Stand: 13.03.2003