Neben diesen Sonnensystem-internen Wechselwirkungen ist die Erde auch „äußeren“ Ereignissen wie nahen Supernova-Explosionen oder Gammastrahlungsausbrüchen ausgesetzt. Bei einer Frequenz von weniger als einem solchen Ereignis in Sonnennähe pro 100 Millionen Jahre ist dieser Einfluss allerdings extrem selten und für die Klimaforschung daher nahezu vernachlässigbar.
Weitaus größere Relevanz als diese eher zufälligen Ereignisse hat dagegen das interstellare Medium für die Erde und ihre Umgebung. Seine Hauptagenten – die galaktische kosmische Strahlung und der interstellare neutrale Wasserstoff – können bis tief in die Heliosphäre und damit zur Erde vordringen. Infolge eines abschirmenden Effektes der Heliosphäre geschieht das aber nicht ungehindert.
Geschützter Raumbereich dank Sonnenwind
Die Heliosphäre dehnt sich mehrere hundert Astronomische Einheiten (1 AE = Entfernung Sonne-Erde) um die Sonne herum aus. Sie ist der Raumbereich, in dem der von der Sonne ausgehende Sonnenwind über das anströmende interstellare Medium dominiert. Der Sonnenwind ist eine kontinuierliche, überschallschnelle Protonen-Elektronen-Plasmaströmung, die sich von unserem Zentralstern ausgehend kreisförmig ausbreitet. Auf Höhe der Erdbahn erreicht sie eine Geschwindigkeit von 400 bis 800 Kilometern pro Sekunde, eine Teilchenzahldichte von fünf bis zehn pro Quadratzentimeter und eine Temperatur von 50.000 bis 100.000 Kelvin.
Schockzone und Schweif
Weiter draußen, in der heliosphärischen Randregion, wird die Ausbreitung des Sonnenwinds jedoch gestört. Denn hier muss er sich an die Bedingungen des Lokalen InterStellaren Mediums (LISM) anpassen. In 80 bis 100 AE stößt der solare Teilchenstrom auf den Terminations-Schock, einen Bereich an dem die ungestörte Überschallausbreitung des Sonnenwindes endet. Diese Zone bildet auch die Grenze der so genannten inneren Helioschicht. In ihr wird das Sonnenwindplasma durch den „Gegenwind“ des interstellaren Mediums komprimiert und aufgeheizt und gleichzeitig aus seiner kreisförmigen Ausbreitung abgelenkt. Auf der der Strömungsrichtung des LISM abgewandten Seite des Sonnensystems bildet sich so ein heliosphärischer Schweif.