Enzyme aus Pilzen, Bakterien und Pflanzen machen Holz widerstandsfähig gegen zersetzende und pathogene Mikroorganismen. Denkbare Anwendungen wären keimresistente Holzoberflächen für Krankenhäuser und Pflegeheime, aber auch pilzresistente Fassaden, die ohne Schutzanstrich länger halten.
Verwitterte Holzfassaden bieten oft einen trüben Anblick: Von Pilzbewuchs grau geworden, von Bakterien zerfressen, büßt das ansehnliche Material viel von seinem ursprünglichen Glanz ein. Das hält viele Eigenheimbesitzer und Bauherren davon ab, Holz als Baustoff zu verwenden. Auch in Küchen oder Pflegeinstitutionen, in denen hoher Wert auf Hygiene gelegt wird, gilt Holz als Tabu. Als Naturstoff bietet Holz nämlich vielen pathogenen Mikroorganismen eine ideale Brutstätte.
Holzlacke oder Lasuren können einem Befall zwar vorbeugen, doch bescheren sie nicht selten neue Probleme, da sie oft giftige Stoffe enthalten. Diese sind in der Produktion und beim Auftragen ein Gesundheitsrisiko und können aus dem Holz durch Regen oder Zersetzung ausgewaschen werden. Dadurch gelangt zum Beispiel Kupfer in Böden, wo es zur Belastung für die Umwelt wird.
Pilze als Werkzeug statt als Feind
Ideal wäre es also, das Holz ohne toxische Zusatzstoffe vor Pilzen und Bakterien zu schützen. Eine solche Methode haben Empa-Forscher um den Forst- und Umweltwissenschaftler Mark Schubert nun gefunden. Der Clou: Die Wissenschaftler benutzen dazu eine biochemische Methode, die mit einem Stoff aus Pilzen selbst arbeitet. Denn in manchen Pilzarten findet man Enzyme, die das Material mit nützlichen Eigenschaften ausstatten können.