
Der Coltan-Abbau in Zentralafrika bringt nicht nur wirtschaftliche und soziale Probleme mit sich, sondern richtet auch erhebliche Umweltschäden an. Ausgerechnet dort, wo die wichtigsten Coltan-Lagerstätten zu finden sind, im Osten der Demokratischen Republik Kongo an der Grenze zu Uganda und Ruanda, erstreckt sich einer der artenreichsten Naturräume der Region – tropischer Regenwald, der lange Zeit nahezu unberührt blieb und der ungewöhnlich viele seltene Pflanzen- und Tierarten beheimatet.
Einmaliger Regenwald
Hier liegt beispielsweise der Kahuzi Biega National Park, der bereits 1980 in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbe eingetragen wurde. Auf 2.100 bis 2.400 Meter über dem Meeresspiegel und über etwa 600.000 Hektar erstreckt sich hier ein einmalig erhaltenes zusammenhängendes Stück tropischen Regenwalds, der sich um die beiden Vulkanen Kahuzi und Biega zieht. Hier sind zahlreiche seltene Tierarten beheimatet, wie beispielsweise der Grauer-Gorilla. Rund 86 Prozent der insgesamt noch etwa 5.000 bis 10.000 Exemplare dieser Gorillaart leben im Kahuzi Biega National Park.
Im Virunga-Nationalpark, 790.000 Hektar groß, im Gebiet der Virunga-Vulkane, mitten im Großen Afrikanischen Grabenbruch, lebt dagegen der Großteil der noch verbliebenen Berggorillas. Etwa 380 Tiere gibt es noch, schätzt die deutsche Umweltschutz-Organisation Pro Wildlife.
Geschützt und doch geschädigt
Doch der Coltan-Abbau hat auch hier seine Spuren hinterlassen. Wie der Dian Fossey Gorilla Fund im Jahr 2001 in einer Studie nachwies, zerstört der Coltan-Abbau insbesondere den Lebensraum der Gorillas und nimmt ihnen so die Lebensgrundlage. So wird um neue Fundstätten zu erschließen, Bergarbeiter-Camps zu errichten und sich dort mit Feuerholz zu versorgen der Regenwald abgeholzt.