Es war ein grandioses Schauspiel, ein überwältigendes Lichtermeer, es blitzte, zischte und knallte, dass einem Hören und Sehen verging: Das Mega-Feuerwerk während der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking 2008 setzte Maßstäbe – sowohl was die Qualität als auch was den Umfang betrifft.
Denn über 30.000 Böller schossen die chinesischen Veranstalter am 8. August 2008 in den Smog-verseuchten Himmel und verzückten damit die Menschen vor Ort und die Milliarden Fernsehzuschauer weltweit. Manche der Feuerwerkskörper waren sogar extra für diese Veranstaltung entwickelt worden.
Explosive Bambusrohre
Dass gerade ein Feuerwerk den Höhepunkt der Veranstaltung bildete, ist keine Überraschung – ganz besonders in China. Denn Böller und Raketen haben dort eine lange Tradition. Angeblich hat es im Reich der Mitte bereits im ersten Jahrhundert nach Christus eine relativ einfache Form von Schießpulver gegeben. Sie bestand vermutlich aus Kaliumnitrat oder Salpeter, Schwefel und Kohlenstaub und ähnelte damit bereits verblüffend dem berühmten Schwarzpulver.
Die alten Chinesen füllten mit diesem Mix Bambusrohre, warfen sie auf religiösen Festen ins Feuer und ließen es auf diese Wiese schon damals so richtig krachen. Doch damit war die Experimentierfreude noch längst nicht befriedigt. Einige Zeit später banden sie die explosiven Bambusböller schon an Pfeile und schossen die angezündeten „Raketen“ mit Bogen in die Luft.