Brachten Kometen oder Asteroiden die ersten Lebensbausteine auf unseren Planeten? Nach der Panspermie-Theorie schon. Ihre Vertreter glauben, dass das Leben von außerhalb auf die Erde kam – aus dem Weltall. Der Begriff Panspermie hat griechische Wurzeln und lässt sich in etwa mit „Samen überall“ oder „All-Saat“übersetzen.
Dazu müssten Lebewesen erstens eine lange Reise durch den Weltraum überleben können, ihren Weg auf die Erde finden und diese Landung auch überleben. Das klingt zunächst abwegig – ist aber nicht völlig unmöglich. Die geeignetsten Kandidaten dafür sind Mikroorganismen. Wie überraschend widerstandsfähig einige dieser Lebensformen sind, haben Wissenschaftler erst innerhalb der letzten 50 Jahre herausgefunden, und noch immer liefern Mikroben Überraschungen.

Überleben unter Weltraumbedingungen
Auch unter den scheinbar lebensfeindlichsten Bedingungen überleben noch Bakterien, ob in größter Hitze, bitterer Kälte, gesättigter Salzlauge oder kilometertief im Boden. Einige der extremsten Orte der Erde liefern Bedingungen, die mit fremden Himmelskörpern vergleichbar sind. Den Boden auf dem Mars etwa vergleichen Forscher mit den eisigen Trockentälern der Antarktis – und auch dort finden sich Mikroorganismen.
Allerdings wären Mikroorganismen im All der harten UV-Strahlung ungeschützt ausgesetzt – ihr kann normalerweise kein Organismus lange standhalten. Eine Ausnahme bildet allerdings der Überlebenskünstler Deinococcus radiodurans: Dieses Bakterium übersteht selbst die tausendfache Dosis an ionisierender Strahlung, die für einen Menschen tödlich wäre. Auch eingehüllt in einen Kometenkern und damit sicher vor Strahlung erhöhen sich die Überlebenschancen und damit auch die Möglichkeit zur Panspermie deutlich.