Marco Polo lebt sich in seiner jugendlichen Unbefangenheit schnell in der neuen Umgebung ein und bewegt sich sehr geschickt am Hofe von Kublai Khan. Schnell steigt er in der Gunst des Großkhans und wird schon bald zu seinem persönlichen Vertrauten und Berichterstatter ernannt.
Die Welt, die sich dem jungen Marco Polo in Xanadu eröffnet, ist völlig fremd und aufregend. Er sieht dort Dinge, von denen er noch nie gehört hat. Schon der Palast des Kublai Khan imponiert Marco Polo sehr. Das Gebäude liegt mitten in einem gewaltigen Park, der von einer mehr als 20 Kilometer langen Mauer umgeben ist. Viele hundert Diener und Wachleute sorgen für das leibliche Wohl und die Sicherheit der zahlreichen Gäste. Einmal in der Woche lädt der Khan seine Günstlinge zur Jagd auf Antilopen oder Hirsche in dem riesigen Freigelände ein. Der Herrscher selbst hält sich zu diesem Zweck einen abgerichteten Leoparden, der ihn auf Schritt und Tritt begleitet.
Auch als Marco Polo im Gefolge des Kublai Khan später nach Beijing und in andere Teile des Riesenreiches gelangt, kommt er aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Hauptstadt ist dabei eine Attraktion für sich. Mit ihrem quadratischen Grundriss, den schnurgeraden Straßen und der riesigen sechs Meter hohen und drei Meter dicken Stadtmauer bildet sie ein fast uneinnehmbares Bollwerk.
Zu den imponierendsten Bauwerken Bejings gehört das Observatorium, der sogenannte Himmelsturm, der auf einem Hügel gebaut wurde und mit den modernsten Geräten der damaligen Zeit ausgerüstet ist. Den 5.000 Astrologen, die sich in der Stadt aufhalten bietet dieses Wunder der Technik optimale Arbeitsbedingungen. Auch der Palast des Khans ist außerordentlich prachtvoll. Selbst die Mauern sind mit Gold und Silber überzogen.
Auch für die Sicherheit des Khans und der Einwohner Bejings ist bestens gesorgt. Kasernen sind sorgfältig auf alle Teile der Stadt verteilt, abends gilt eine strikte Ausgangssperre, die von bewaffneten Patrouillen genau überwacht wird.
Innerhalb kürzester Zeit lernt Marco Polo eine Zivilisation kennen, die der Venedigs zumindest ebenbürtig, in vielen Fällen sogar überlegen ist.
Stand: 28.01.2002