Besonders begeistert Marco Polo die Stadt Hangzhou, der Himmel auf Erden, die in einer Lagune erbaut wurde. Schon auf den ersten Blick fühlt er sich an seine Heimat erinnert: die mehr als 100 Kanäle, die Hangzhou durchziehen, der vor Handelsschiffen schier überquellende Hafen, der Geruch nach Gewürzen und das rege und muntere Treiben in der Stadt machen Hangzhou zum Venedig des Ostens. Der Handel sorgt für den immensen Reichtum der Metropole. Allein an Zollgebühren fließen jährlich 14.700 Sack Gold in das „Stadtsäckel“.
Marco Polo ist aber auch beeindruckt von der für mittelalterliche Verhältnisse außerordentlichen Größe der Stadt – Hangzhou zählt weit mehr als eine Million Einwohner – und begeistert sich an den kalten und warmen Bäder, die zur Erholung und dem Wohlbefinden von Einheimischen und Gästen dienen. Und noch ein Highlight hat Hangzhou zu bieten. Die Müllberge aus den zahlreichen Haushalten und Handwerksbetrieben werden regelmäßig von Booten aus der Stadt abtransportiert. Dies alles machte Hangzhou nach Polos Ansicht zur glanzvollsten Stadt der Welt.
Mit der Zeit führen Marco Polo seine Aufträge als offizieller Beobachter Kublai Khans kreuz und quer durch das gewaltige Imperium des Mongolenführers. Von Sibirien im Norden bis nach Tibet, von der Mongolei bis nach Korea, nach 17 Jahren im Dienste von Kublai Khan gibt es schließlich kaum einen Landstrich, den Marco Polo noch nicht kennengelernt hat.
Zurück in Beijing berichtet er dem Herrscher nach jeder Expedition alles Wissenswerte über das Leben der verschiedenen Völker und außergewöhnliche Ereignisse wie Erdbeben, kriegerische Auseinandersetzungen oder Handelsstreitigkeiten.
Während Marco Polo fast unentwegt China bereist, widmen sich der Vater und der Onkel Marco Polos vielfältigen einträglichen Geschäften. Sie handeln mit Edelsteinen, Gewürzen und anderen exotischen Gütern und gelangen so im Laufe der Jahre zu enormem Reichtum.
Stand: 28.01.2002