Eigenartige Lage, ungewöhnliche Größe, ungewisse Herkunft: Eine Erklärung für das Phänomen der Petit Spots zu finden, fiel den Wissenschaftlern um Naoto Hirano vom Tokyo Institute of Earth Sciences und Stephanie Ingle von der Universität von Hawaii in Manoa nicht ganz leicht. Schließlich kamen sie aber doch auf eine einleuchtende Erklärung dafür.
Danach werden die Petit Spots aus einer Grenzschicht zwischen der Erdkruste und dem Erdmantel, der so genannten Asthenosphäre, gespeist. In dieser Zone, die bis 410 Kilometer tief in die Erde reicht, muss das Gestein dann allerdings zumindest teilweise geschmolzen sein, so die Wissenschaftler 2006 im Wissenschaftsmagazin „Science“. Dies war bisher nicht unumstritten.
Bläschen bestätigen Theorie
Hirano und Ingle legten aber nun Indizien vor, die diese Hypothese bestätigen. Denn bei Gesteinsanalysen stellten sie fest, dass das eingesammelte vulkanische Material mit winzigen Löchern übersät war. Diese „Bläschen“ oder Vesikel entstehen aber nur dann, wenn Gas aus ausgeworfener Lava entweicht. „Eine Existenz von Gas legt aber nahe oder erfordert sogar, dass die Asthenosphäre in einem teilweise geschmolzenen Zustand vorliegt“, erklärt Ingle.
Wenn sich nun die abtauchende alte ozeanische Erdkruste verbiegt, bilden sich darin Risse und Spalten, durch die heißes Gestein aus der Asthenosphäre aufsteigt und dann am Meeresboden ausgeworfen wird – die Petit Spots sind geboren. Die Wissenschaftler vermuten, dass es die Eruptionsphase nicht lange andauert. Daher bleiben die Vulkane auch vergleichsweise klein.