Auch in Zukunft sind am Geowissenschaftlichen Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main spektakuläre Funde zu erwarten. Gerade erst hat die Untersuchung der Staubkörner des interstellaren Materiestroms begonnen, die ebenfalls während der Stardust-Mission aufgesammelt wurden.
Über die Beschaffenheit – Struktur und Chemie – der Körner, die die einzige Verbindung unseres Sonnensystems mit dem Rest der Galaxie darstellen, hat man bislang nur eine recht grobe Vorstellung. Man geht davon aus, dass während der Mission nur etwa 100 solcher Körner eingesammelt wurden. Bevor sie untersucht werden können, müssen sie erst einmal in den Proben aufgespürt werden.
Nur zerstörungsfreie Methoden im Einsatz
Weltweit suchen zurzeit über 30.000 Laien und Wissenschaftler, die so genannten „Stardusters“, nach diesen Körnern. Am Bildschirm durchsuchen viele Freiwillige mit großem Engagement Bilder einzelner Probenausschnitte. Auch für dieses Projekt wurde von der NASA ein relativ kleines Voruntersuchungsteam zusammengestellt, das in den nächsten drei Jahren das kostbare Material untersuchen wird. Zurzeit werden lediglich Untersuchungsmethoden akzeptiert, die vollkommen zerstörungsfrei arbeiten.
Anfang 2008 wurde am Jet Propulsion Laboratory der NASA in Pasadena die erste Probe aus dem Auffangbehälter der Mission herausgeschnitten und auf direktem Weg zur Messung der Forscher in Grenoble geschickt.
Inzwischen liegen die ersten Ergebnisse vor, aber ein definitiver Nachweis der interstellaren Materie ist noch nicht gelungen. Da die Präparation der Körner inzwischen im Routinebetrieb ohne Verluste möglich ist, wagen sich die Wissenschaftler nun auch an die besseren Kandidaten für Material aus dem interstellaren Materiestrom heran.
Sekundärpartikel identifiziert
Zweifelsfrei identifiziert wurden bereits so genannte Sekundärpartikel, die durch den Einschlag von kosmischen Staubpartikeln auf die Sonnensegel entstanden. Diese Staubpartikel enthalten auch Reste vom ursprünglich eingeschlagenen Partikel, und das könnte sich als interstellares Korn erweisen. Hierzu sind aber NanoSIMS-Messungen nötig, die erst in einem weiteren Schritt erfolgen sollen, da diese Untersuchung nicht zerstörungsfrei ist.
Darüber hinaus warten die Frankfurter Forscher gespannt auf den Rücktransport der Proben des Asteroiden Itokawa von der Hayabusa-Mission der japanischen Weltraumorganisation Jaxa. Sie müssten 2010 auf der Erde eintreffen und sollen bereits ein Jahr später an Wissenschaftler in der ganzen Welt gehen. In absehbarer Zukunft wird es erneut Probenrücktransporte von unseren Satelliten vom Mond und später auch von den kommenden Marsmissionen geben.
Stand: 30.01.2009