Erreger:
Mycobacterium tuberculosis – ein stäbchenförmiges, säureunempfindliches Bakterium.
Übertragung:
Durch Tröpfchen-Infektion von Menschen mit ausgebrochener, „offener" Tb
Symptome:
In der Regel bricht die Krankheit rund ein halbes Jahr nach der Infektion aus. Die Erreger verursachen lokal einen meist schnell eingekapselten Entzündungsherd, Lymphknoten schwellen an. In diesem Primärstadium treten kaum spürbare Symptome auf. Ist das Immunsystem geschwächt, beispielsweise durch eine HIV-Infektion, heilen die Herde nicht ab und bilden flüssigkeitsgefüllte Höhlen (Kavernen), die Lungenfunktion wird eingeschränkt. Neben der Lungentuberkulose, die mit rund 80 Prozent die häufigsteTb-Form darstellt, kommen durch Streuung der Erreger auch Nieren-, Knochen-, Nebennierenrinden-, Augen- und Hirntuberkulosen vor.
Diagnose:
Beim Tuberkulintest werden kleinste Mengen des Erregerbestandteils Tuberkulin in die Haut injiziert. Zeigt sich innerhalb der folgenden 24 bis 72 Stunden eine größere, gerötete Schwellung ist der Test positiv, was auf eine Infektion, aber auch auf eine durchgeführte Impfung, hinweisen kann.
Endgültig kann die Diagnose daher nur durch einen mikrobiologischen Nachweis des Erregers gestellt werden. Je nachdem, wo der Arzt den Infektionsherd vermutet, untersucht er Hustenauswurf, Magensaft, Bronchialsekret oder Urin. Die Ansteckungsgefahr ist am höchsten, solange der Erreger mikroskopisch nachweisbar ist.
Behandlung:
Behandelt wird die Tuberkulose heute mit einer Kombination aus wenigstens drei verschiedenen Antibiotika. Für Deutschland wird als Standardtherapie die Einnahme einer Kombination von Isoniazid, Rifampicin, Pyrazinamid und Ethambutol über zwei Monate und anschließend einer Zweierkombination von Isoniazid und Rifampicin für mindestens vier weitere Monate empfohlen.
Treten Resistenzen auf, muss auf andere Mittel ausgewichen und die Behandlungsdauer verlängert werden.
Impfung:
Die früher gängige Impfung mit dem abgeschwächten Erreger der Rindertuberkulose (BCG) wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut seit 1998 nicht mehr empfohlen. Gründe sind die begrenzte Wirksamkeit des Impfstoffs bei rückläufiger Tuberkulose-Fallzahl in Deutschland und die relative Häufigkeit von Impfkomplikationen. Dies entspricht den Empfehlungen der WHO, die vorgeschlagen hat, in Bevölkerungen, deren Infektionsrisiko für Tuberkulose unter 0,1 Prozent liegt, keine generelle BCG-Impfung mehr durchzuführen.
Stand: 23.06.2006