Am 14. Dezember 1972 kletterte Eugene Cernan, der Kommandant von Apollo 17, als vorerst letzter Besucher von der Erde im Talkessel von Taurus Littrow in die Mondlandefähre Challenger und kehrte zur Erde zurück. Seither hat niemand mehr den Mond betreten. Und erst vor wenigen Jahren ist nach einer langen Pause von fast drei Jahrzehnten wieder eine robotische Sonde auf dem Erdtrabanten gelandet. Denn politisch hatte der Mond nach sechs triumphalen, unfallfreien Landungen ausgedient: „been there, done that“, also in etwa: Auftrag erledigt.
Neue Einblicke bis heute
Aber vor allem gab es für die Wissenschaftler nahezu unendliche Mengen an Daten, Messungen, Bildern und insbesondere an lunaren Gesteinsproben auszuwerten. Insgesamt brachten die zwölf Moonwalker 382 Kilogramm an Mondproben zur Erde. Der Heilige Gral der Planetenforschung! Denn von keinem anderen Himmelskörper gibt es Proben extraterrestrischer Herkunft auf der Erde.
Die Auswertung der Apollo-Mondproben unter dem Mikroskop und mit den Methoden geochemischer Analytik öffnete der Planetenforschung ein Portal zu fundamentalen Erkenntnissen. Bis heute fördern Analysen dieser Proben immer neue Erkenntnisse über den Mond, aber auch die Vergangenheit des Sonnensystems und der Sonne zutage.

Die große Kollision
Wie ist der Mond entstanden? Fast alles, was wir heute aus den Apollo-Proben wissen, deutet darauf hin, dass ein Körper von der Größe des Mars die 20 bis 30 Millionen Jahre junge, heiße, sich gerade ein wenig in Kruste, Mantel und Kern sortierende Erde vor 4,52 Milliarden Jahren streifend getroffen hatte. Aus ihrem Mantel war dabei so viel Material herausgeschleudert und verdampft worden, dass aus dem Kondensat der Erde ein Trabant entstehen konnte – der Mond.