Es war 1896, als der französische Physiker Antoine Henri Becquerel die Radioaktivität entdeckte – durch Zufall. Eigentlich wollte er dem Phänomen der Fluoreszenz auf die Spur kommen, als er in einem dunklen Raum Uranmineralien auf eine Fotoplatte legte. Zu seinem Erstaunen stellte er fest, dass die Photoplatte geschwärzt war. Licht konnte hierfür nicht verantwortlich sein, also musste es einen anderen Grund für die Schwärzung geben.
Bald kam er darauf, dass das Uran dafür verantwortlich ist, indem es Strahlen aussendet. Diese unbekannte Strahlung wurde später als Radioaktivität bezeichnet. Becquerel entdeckte ferner, dass die Strahlen Stoffe in allen Aggregatzuständen durchdringen können. Zudem bemerkte er, dass dieselben Strahlen ein Elektroskop entladen können und Gase, die sie durchstrahlen, zu elektrischen Leitern machen. Daraus zog Becquerel den Schluss, dass diese Strahlung eine elektrische Ladung trägt.
Die Erforschung der Radioaktivität trieb dann die Chemikerin Marie Curie gemeinsam mit ihrem Mann Pierre voran. Sie erkannte, dass Radioaktivität ein Phänomen ist, das in gleicher Art und Weise bei verschiedenen Elementen auftritt. Die Strahlung resultiert, so ihre Schlussfolgerung, nicht aus chemischen Prozessen, sondern beruht alleine auf Reaktionen der Atomkerne selber.
Im Gegensatz zu Becquerel, der mit Uransalzen experimentierte, untersuchte Curie diese neue Strahlung mithilfe eines Erzes namens Pechblende. Da diese Substanz eine größere radioaktive Intensität hatte als Becquerels Uran, vermutete Curie, dass die Pechblende noch andere strahlende Inhaltsstoffe haben müsse, deren Aktivität die des Urans übersteigt.