Als die portugiesischen und spanischen Seefahrer im 15. Jahrhundert zu ihren ersten waghalsigen Forschungsreisen um das Kap der Guten Hoffnung oder zu den Gewürzinseln aufbrachen, hatten sie ein wichtiges Hilfsmittel an Bord: den Kompass.
Dieser leistete europäischen Abenteurern wie Fernando Magellan oder Vasco da Gama unschätzbare Dienste bei der Bestimmung der Himmelsrichtungen und damit beim Halten eines festgesetzten Kurses. Ohne dieses Messgerät wären viele der historischen Streifzüge und Eroberungen im Zeitalter der Entdeckungen vermutlich gar nicht zu realisieren gewesen.
Magische Anziehungskraft auf Eisen
Als Erfinder des Magnetkompass gefeiert wird noch heute der Italiener Flavio Gioia aus der Stadt Amalfi, wo im Hafen sogar ein Denkmal zu seinen Ehren aufgestellt ist. Doch die Ursprünge des Magnetkompass reichen viel weiter in die Vergangenheit zurück.
Schon die Chinesen erkannten weit vor Christi Geburt, dass Gesteine wie Magnetit eine scheinbar magische Anziehungskraft auf alle Gegenstände aus Eisen ausübten. Sie stellten aus diesem Gestein sogar Löffel her, die für magische Zwecke wie die Weissagung oder das Festlegen einer günstigen Grabstätte eingesetzt wurden.