Als die beiden Astronomen Stephen Tegler und William J. Romanishin 1998 feststellten, dass es im bitterkalten Kuiper-Gürtel jenseits Neptun zwei sehr unterschiedliche Typen von Asteroiden gibt und eine Klasse davon extrem rötlich gefärbt ist, warfen Forscher aus dem Kreis des kürzlich verstorbenen Fred Hoyle die These ins Feld, diese Färbung sei eine Folge von biologischer Aktivität.
Ebenso argumentiert nun der amerikanische Astro-Geophysiker Brad Dalton mit Blick auf die rötlichen Risse in Europas Kruste. Er vermutet gefrorene Bakterienkolonien auf der Oberfläche des Jupitermonds. Infrarotspektren von extremophilen Bakterien, solchen Organismen also, die unter besonders harten Bedingungen zu finden sind, ähneln laut Dalton den IR-Spektren von Europa auf verblüffende Weise.
Was dem einen die extreme Kälte, ist dem anderen die Hitze. Der US-Geophysiker Norman Sleep, Professor an der kalifornischen Stanford-Universität, geht davon aus, dass Leben in früheren Epochen der Erde immer wieder durch gigantische Asteroiden-Treffer ausgelöscht worden ist und dabei global so hohe Temperaturen erzeugt wurden, dass ausschließlich extrem hitzebeständige Mikroben – Thermophile – überleben konnten.
Stand: 30.09.2002