Um auf dem Mond überleben zu können, muss eine Mondbasis auch eine eigenständige Energieversorgung besitzen. Die Astronauten benötigen Strom für Heizung, Licht und ihre technischen Geräte. Idealerweise sollten sie auch den Treibstoff für die Landefähren und Mondfahrzeuge aus den Ressourcen vor Ort erzeugen können.

Strom aus der Sonne
Eine naheliegende Energiequelle wäre das Sonnenlicht. Die Nutzung von Solarzellen hat in der Raumfahrt inzwischen eine lange Tradition und Platz für Photovoltaikanlagen gäbe es auf dem Mond genug. Doch es gibt einen Haken: Ein Mondtag dauert 29 Erdtage, dadurch herrscht zwei Wochen lang Dauerdunkel – und die Sonne als Stromlieferant fällt in dieser Zeit aus. Hinzu kommen die mehrmals pro Jahr auftretenden Sonnenfinsternisse, bei denen die Erde einige Stunden lang die Sonne verdeckt.
Aber auch dafür haben Wissenschaftler inzwischen Lösungskonzepte entwickelt: „Tagsüber haben wir genügend Sonnenenergie, um Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zu zerlegen“, erklärt ESA-Forscher Aidan Cowley. „Während der Mondnacht könnten wir diese Gase wieder zu Wasser rekombinieren und so Strom produzieren.“ Im Prinzip würde dabei das Sonnenlicht tagsüber die Rohstoffe für Brennstoffzellen liefern, die dann nachts der Stromerzeugung dienen.
Im Idealfall könnte dieses System sogar einen geschlossenen Kreislauf bilden: Wasserstoff, Sauerstoff und das entstehende Wasser werden immer wieder recycelt. Zugefügt werden müsste dann nur das Sonnenlicht. „Wenn nichts kaputt geht oder verschleißt, könnte das für immer laufen, ohne nachgefüllt zu werden“, sagt David Bents vom Glenn Research Center, der schon vor ein paar Jahren im Auftrag der NASA an solchen regenerativen Brennstoffzellen geforscht hat.