Der Begriff Museum ist an das griechische Wort Museion beziehungsweise an die lateinische Variante Musaeum angelehnt und bedeutet so viel wie Musenheiligtum. Ein Museum ist also per Wortdefinition ein Ort, an dem die antiken Schutzgöttinnen der Künste mit Tanz und Gesang an Vergangenes erinnern. Mittlerweile hat sich die Choreografie dieses „Musentanzes“ so gewandelt, dass ein Museum Ausstellungsstücke sammelt, sie zeigt, einordnet und damit Wissen über die Welt vermittelt.

Wie alles begann
Es ist allerdings unklar, wann die Musen zum ersten Mal im Museum getanzt haben. Der Titel des ältesten Museums der Welt lässt sich nicht so eindeutig vergeben wie eine Kategorie im Guinness-Buch der Rekorde. Manche sagen, dass die Museumsgeschichte 1471 begann, als antike Skulpturen auf dem römischen Kapitol aufgestellt wurden. Andere werten das 1683 gegründete Ashmolean Museum für Kunst und Archäologie in Oxford als ältestes Museum der Welt.
Experten gehen davon aus, dass zumindest der Ursprung der Naturkundemuseen irgendwann im 16. Jahrhundert liegt. In einer Zeit, in der auch die Erforschung der Natur große Fortschritte machte. Für den Zeitgeist hieß das: Das Sammeln von Tieren, Pflanzen und Mineralien war voll im Trend. Zumindest für jene, die es sich leisten konnten. Zu diesem erlesenen Kreis gehörten vorrangig adelige Fürsten, die in Naturalienkabinetten und Schatzkammern allerhand Objekte anhäuften.
Als erstes umfassendes Naturalienkabinett gilt das zweite Obergeschoss des heutigen Residenztheaters in München. Schon in den 1570er Jahren konnten Besucher dort mehr als 6.000 Mineralien, Pflanzenabformungen, Tierpräparate und Kunstwerke bestaunen. Die Kammer war bereits in einem museumsähnlichen Rundgang angelegt – mit Exponaten, die auf Tischen, in Kästen und Schubladen auslagen.