Mögliche Kandidaten für den Beschleuniger im Herzen der Milchstraße sind eine gigantische Sternexplosion nahe dem Galaktischen Zentrum, oder das supermassive Schwarze Loch im Zentrum unserer Milchstraße. Jim Hinton, einer der an der Entdeckung beteiligten Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Kernphysik, erklärt: "Dies ist ein erster Schritt. Wir werden natürlich weiterhin unsere Teleskope auf das Galaktische Zentrum ausrichten, um den genauen Ort des Beschleunigers zu identifizieren. Ich bin mir sicher, dass weitere aufregende Entdeckungen vor uns liegen."
Das Zentrum unserer Milchstraße war auch Gegenstand eines weiteren H.E.S.S.-Ergebnisses: Erstmals gelang es den Astronomen, seine Position im Sternbild Schütze mit einer Positionsunsicherheit von nur 30 Bogensekunden zu bestimmen. Daneben wurden bei einer systematischen Durchmusterung des inneren Milchstraßenbereichs neun neue Quellen hochenergetischer Strahlung entdeckt. Von diesen konnten vier als Supernovaüberreste und eine als Mikroquasar LS5039 identifiziert werden. Damit hat das H.E.S.S. Instrument die Zahl der bekannten „kosmischen Teilchenbeschleuniger“ bereits verdoppelt.
Die Suche nach Antworten geht weiter
Auch die neuesten Erkenntnisse beantworten allerdings längst noch nicht alle Fragen der Astronomen zur Verteilung und Entstehung der kosmischen Strahlung. Aber natürlich lassen es die Forscher damit auch nicht bewenden. Längst planen sie, H.E.S.S. noch „scharfsichtiger“ zu machen um noch weiter entfernte Quasare entdecken zu können. Der Bau eines weiteren, 30 Meter großen und noch empfindlicheren Teleskops im Zentrum der H.E.S.S.- Anlage soll dies möglich machen.
Stand: 04.08.2006