80 bis 100 Meter Breite und acht oder mehr Meter Höhe – moderne Deiche sind gewaltige Bauwerke, die nur noch wenig mit den ersten Versuchen der Menschen gemein haben, die Wassermassen bei einer Sturmflut aufzuhalten.
Als Bemessungsgrundlage für die Deichanlagen heute gelten die Höchstwasserstände, die durch die astronomische Tide, den Windstau, eine Fernwelle und Oberflächenwellen verursacht werden. Auch der vorhergesagte Meeresspiegelanstieg fließt in die Planungen mit ein.
Deichaufbau
Der Deich selbst besteht aus einem Sandkern, auf den eine meterdicke Schicht aus Klei, einem schweren, tonigen Boden aufgetragen wird. Als Abschluss des Bauwerkes dient eine dichte Grasdecke, die verhindert, dass der Boden durch Wind und Wasser abgetragen wird. Lebende „Rasenmäher“ in Form von Schafen sorgen, wenn der Deich fertig ist, dafür, dass die Grasnarbe nicht zu lang wird und sich der Boden verfestigt.
Die meisten Deiche sind auf der Seeseite extrem flach, um den Brandungswellen viel von ihrer überschäumenden Wucht und Energie zu nehmen. Die Deichbasis wird dort zusätzlich mit Steinen oder Beton geschützt. Auch die Böschungen auf der Landseite steigen meist nur relativ sanft an, damit überschwappendes Wasser keine größeren Erosionsschäden anrichten kann.