Stoßzähne und Hörner stehen bei Wilderern hoch im Kurs. Sie sind aber längst nicht der einzige Grund, warum in Südafrika Wildtiere getötet werden. Geldbörsen aus Elefantenleder, Schmuck aus Elefantenhaar, Ketten mit Haizähnen, getrocknete Seepferdchen, Taschen und Gürtel aus Krokodil-, Schlangen- oder Echsenhaut: Auf Märkten, in Souvenirshops oder in Raritätengeschäften gibt es in Südafrika kaum etwas, was es nicht gibt.
Das Geschäft mit dem Tod
„Für Souvenirs aus Reptil-Leder, Fell, Elfenbein oder Korallen sterben jedes Jahr Hunderttausende Wildtiere“, sagt dazu Daniela Freyer von der Artenschutzorganisation Pro Wildlife. Oft handelt es sich dabei keineswegs um Überreste verendeter Tiere, die da verarbeitet werden. „Fakt ist, dass für solche Produkte Tiere eigens getötet werden und diese zum Teil illegal aus freier Wildbahn stammen“, so Freyer weiter.
Deshalb sollte man bei einer Stippvisite in Südafrika nach Ansicht der Artenschützer auf solche Andenken komplett verzichten – ebenso auf Holzprodukte und Holzschnitzereien. Denn für diese beliebten Mitbringsel werden oft bedrohte Holzarten wie Meranti, Sipo, Sapelli, Iroko oder Ebenholz verwendet.
Vorsicht Strafe
Ein Verzicht auf solche Souvenirs dient aber nicht nur dem Artenschutz, sondern schont mitunter auch das eigene Portemonnaie. Denn die Ausfuhr vieler Produkte aus Südafrika und/oder die Einfuhr nach Deutschland sind meist streng verboten. Der Zoll kassiert sie bei einer Überprüfung der Koffer umgehend ein – eine empfindliche Geldstrafe oft inklusive.
Doch die Artenschützer haben auch einen Tipp parat, was man bedenkenlos aus einem Urlaub in Südafrika mitbringen kann: „Wir empfehlen naturfreundliche Souvenirs, zum Beispiel Kunsthandwerk, das in sozialen Township-Projekten Südafrikas aus Recyclingmaterial angefertigt wird“, so Freyer.
Dieter Lohmann
Stand: 02.07.2010