Von Cebu nur durch eine schmale Wasserstrasse getrennt, liegt das wenig fruchtbare Inselchen Mactan in der See der Visayas. Gerade mal 12 Kilometer lang und 10 Kilometer breit ist Mactan. Schwarzes Gestein dominiert die Küstenzonen der Insel, nur gelegentlich unterbrochen von Sandstränden. Knapp drei Woche nach der Landung auf Cebu wird Magellan hier seinen Tod finden.
Die ganze Entwicklung beginnt mit einer Botschaft, die einer der beiden Stammesfürsten der Insel Mactan an Magellan überbringen lässt. Der Herrscher über die Insel schickt dem Admiral einen Abgesandten, seinen Sohn, um zwei Ziegen als Zeichen der Unterwerfung zu übergeben. Alarmierend für Magellan ist allerdings die Botschaft des Einheimischen, dass der andere Führer der Insel, Lapulapu, die Abgabe eines Tributs verweigert habe und sich auch dem König von Cebu nicht unterwerfen wolle.
Der Generalkapitän fasst dies als Angriff auf seine Autorität und Machtposition auf, er meint Stärke beweisen zu müssen. Ganz entgegen seinem sonstigen Naturell als erfahrener Kapitän und Soldat plant er überstürzt eine Strafaktion, um die „Aufständischen“ in ihre Schranken zu verweisen. Ist es totale Selbstüberschätzung, die Magellan jegliche Vorsicht und Scharfsinn vergessen lässt oder nimmt er den Gegner einfach nur nicht ernst? Alle Warnungen vor einer Beteiligung schlägt er in den Wind. Schnell sucht er 60 Männer aus, die unter seiner Führung in den Kampf gegen die Aufständischen ziehen sollen.
„Diese Strafaktion“, so schreibt Stefan Zweig in seiner bekannten Magellan-Biographie aus dem Jahre 1938, “ soll ausschließlich den Mythos der Unverwundbarkeit, der Göttähnlichkeit der Spanier über alle Inseln hin sichtbar machen…“