Neben den Kampfstoffen, die die Lunge schädigen, wurden im weiteren Verlauf des Ersten Weltkriegs zahlreiche weitere Chemiewaffen eingesetzt, darunter Blutkampfstoffe, die die Sauerstoffzufuhr des Körpers blockierten, Hautkampfstoffe und Nervenkampfstoffe.
Außerdem ging man dazu über, die Kampfstoffe mit spezieller Munition wie Gasgranaten unter den feindlichen Truppen zu verteilen. Damit sie nicht mit normaler Munition verwechselt wurde, kennzeichnete man sie durch farbige Kreuze. Grünkreuz markierte zum Beispiel Lungenkampfstoffe, Gelbkreuz Hautkampfstoffe und so weiter.

Als einzige Schutzmaßnahme gegen die Gasangriffe blieb den Soldaten nur, rechtzeitig ihre Gasmasken aufzuziehen. Um diese unwirksam zu machen, wurden jedoch zunehmend häufig das „Buntschießen“ praktiziert. Dabei schossen die Soldaten Salven mehrerer unterschiedlicher Kampfstoffe auf einmal ab. Vor allem die sogenannte „Maskenbrecher“, die aus Chlor-Arsen-Verbindungen bestanden, konnten von den damaligen Gasmasken nicht gefiltert werden.
Tödlich waren diese „Maskenbrecher“ zwar nicht, allerdings sorgten sie für Übelkeit und Erbrechen. Wenn sich die Soldaten dann deswegen die Gasmaske vom Kopf zogen, waren sie der tödlichen Wirkung anderer chemischer Kampfstoffe wie Senfgas schutzlos ausgesetzt.