Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg entwickelte ein deutscher Forscher eines der tödlichsten Nervengifte überhaupt: Sarin. Diese nahezu geruchlose, leicht flüchtige Verbindung wird bis heute trotz strenger Kontrollen bei terroristischen Anschlägen oder in Kriegen wie dem syrischen Bürgerkrieg eingesetzt.
Der Kampfstoff wurde 1938 von dem Chemiker Gerhard Schrader entwickelt.
Tod durch Reizüberflutung
Sarin zählt zu den Nervengiften, die sehr schnell wirken, schon in kleinen Mengen tödlich sind und die direkt über die Haut aufgenommen werden. Das macht sie besonders gefährlich. Chemisch gesehen handelt es sich um organische Abkömmlinge der Phosphonsäure, deren Wirkung auf ein Eingreifen in die Reizüberübertragung zwischen den Nervenzellen beruht.
Normalerweise geschieht diese Übertragung über den synaptischen Spalt der Nervenzelle durch Neurotransmitter wie Acetylcholin. Wenn der Reiz übertragen wurde, zersetzt sich das Acetylcholin durch das Enzym Acetylcholinesterase. Sarin blockiert aber die Wirkung des Enzyms und es kommt zu einer Dauererregung in allen Bereichen des Nervensystems. Die Folge: Krämpfe, Muskelzuckungen, Erbrechen, Bewusstlosigkeit und schließlich der Tod durch Atemlähmung.